Familie (von) Ruoesch/Ruösch/Ruesch (kath.)

Forscht hier jemand zur Familie (von) Ruoesch/Ruösch/Ruesch? Die Familie ist katholisch - aber es soll ja durchaus vorkommen, daß sich unter den Vorfahren Angehörige mehrerer Konfessionen finden ...

Bisher habe ich dingfest machen können:
Johanna Theresa Katharina von Ruesch (getauft in Oettingen 19. Oktober 1776), die 1798 in Oettingen Ferdinand Benjamin Joseph Sertorius heiratet.
Sie ist die Tochter von Johann Baptist Edmund Stanislaus von Ruesch/von Ruoesch (getauft 20. Juni 1745 in Thannhausen in Schwaben, gestorben 1832 in Oettingen), und seiner Frau Maria Theresia Schaeffer aus Augsburg (geb. um/nach 1746, gest. 1820).

Johann Baptist Edmund Stanislaus von Ruoesch ist Regierungspräsident von Alois III. Fürst zu Oettingen-Spielberg und auch bekannt dadurch, daß er in den Kreis der "Allgäuer Erweckungsbewegung" um Johann Michael Sailer gehört.
Ich kann seine Eheschließung im Februar 1775 mit einer Anna Maria Beck (von Beck) nachweisen (KB Oettingen). Der Brautvater war laut Trau-Eintrag Oberamtmann in Oettingen, aber es wird kein Vorname genannt. Im Oktober 1776 wird dann aber schon Johanna Theresa Katharina geboren, deren Mutter Maria Theresia geb. Schaeffer ist. In dieser relativ kurzen Zeit muß also die erste Frau verstorben und die zweite Eheschließung geschehen sein (plus die Dauer der Schwangerschaft). Für den Tod der ersten Frau und die zweite Heirat habe ich bisher keine Nachweise finden können, weder in Oettingen noch in Augsburg.

Johann Baptist Edmund Stanislaus wiederum ist laut seinem Tauf-Eintrag der Sohn von Markus (Marx) Anton Franz von Ruösch, die Mutter heißt Catharina. Über die ungewöhnlichen Vornamen konnte ich über einen Index bei Familysearch die Heirat finden: sie fand 1736 in Beuggen (Landkreis Lörrach, nahe Rheinfelden) statt, die Braut ist eine geborene Senger.
Marx Anton Franz Ruösch, „Jur. Utr. Lic.“, war in der Gegend von Biberach begütert – diese Besitzungen verkauft er 1734. Zu dieser Zeit ist er „Kanzleiverwalter der Deutschordenskommende zu Beuggen“ (Quelle: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Online-Findmittel). Er hat diese Güter von seinem Großvater geerbt, einem „ehemaligen reichsritterschaftlichen Konsulenten“. In Beuggen werden bis 1743 fünf Kinder geboren, weitere sechs ab 1745 in Thannhausen in Schwaben, wo Markus Anton Franz von Ruösch in Diensten der Grafen von Stadion stand.

Wiederum über einen Index in Familysearch konnte die Spur nach Ehingen an der Donau verfolgt werden, wo der Kanton Donau der schwäbischen Reichsritterschaft seinen Sitz hatte. Dort wird am 3. Juli 1708 Marcus Antonius Franciscus getauft, der Sohn des Secretarius der Ritterschaft, Matthäus Jacobus Ruesch und seiner Frau Maria Anna (geb. Holin). Der Vater des Kindes, der „Commissarius“ Matthäus Jacob Ruesch, stirbt bereits im März 1715, was den Bezug auf den Großvater im Jahr 1734 erklären könnte.

Soweit meine Erkenntnisse bisher ... Leider sind die Kirchenbücher der Erzdiözese Freiburg nicht über Matricula einsehbar (ebensowenig wie die Mainzer, was mich bei der aus Wimpfen stammenden Familie Sertorius am Weiterforschen hindert). Die Kirchenbücher aus Augsburg, Oettingen, Ehingen und Thannhausen sind bei Matricula eingestellt und ich habe sie schon wacker umgegraben. Auch die Online-Findmittel der bayerischen und baden-württembergischen Archive habe ich genutzt (damit aber wenig Routine).

Hat jemand sachdienliche Hinweise für mich? Wie immer: im Voraus herzlichen Dank!
Viele Grüße in die Runde
Susanne
 
Hallo Hans-Georg,

vielen Dank für den Hinweis! Nein, die siebenbürgischen von Ruesch waren mir noch nicht untergekommen. Im Moment deutete alles auf Herkunft aus dem südwestdeutschen Raum, eventuell auch aus der Nordschweiz. Aber wer weiß - vielleicht ist jemand von den Söhnen Richtung Osten gezogen? Der Vater von Joseph Theodor, der Kronrichter, würde jedenfalls zu den Juristen der baden-württembergischen Ruesch/Ruoesch gut passen.

Viele Grüße
Susanne
 
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