Lesehilfe: War der Dornbusch eine Gastwirtschaft?

Erstmal ein gesundes neues Jahr für alle!
Die Leseexperten bitte ich
1. folgenden Text Nr. 29 des KB zu ergänzen und 2. mir Ihre Meinung zur Rolle des Dornbusches mitzuteilen.
War er vielleicht eine Gastwirtschaft oder doch ein damals markantes Wegezeichen?
Vielen Dank im Voraus!

"Den 28. Dez. wurde unweit dem ______ Garten zu
Rathmannsdorf, am Graben neben den Birken
ein in der Nacht durch Schneegestöber verirrter
und erfrorener Mann namens R.? Bielke aus
Güsten, Maurer und Hausschlächter daselbst, gefunden,
aufgehoben und in das Armenhaus gebracht wo er
ganz mit Schnee bedeckt wurde, ____________ aber
nicht wieder zum Leben gebracht werden konnte.
Er wurde darauf nach Güsten ver______ und daselbst
begraben. Er hinterlässt eine Witwe u. 5 Kinder.
Er hatte tags zuvor bei Adam Balther? hierselbst
geschlachtet und war des abends _______nötigens un-
geachtet, dennoch weggegangen, da ihn Balther? noch bis
an den Dornbusch begleitet hat. Er ist aber gar nicht
lange auf auf dem rechten Weg geblieben (denke hier unweigerlich an Rotkäppchen), sondern ______
________ _________ ___________ gleich nach denselben
________ ist daselbst vermutlich lange herumge-
irrt bis er wieder nach Rathmannsdorf, aber zu ______
war es gewesen, zurückzukehren, u. er ermattet neben dem
Busch liegen geblieben."

Güsten und Rathmannsdorf (heute ein OT von Staßfurt) sind ungefähr 10 km voneinander entfernt.

 
... dem ohngeachtet aber nicht wieder zu Leben ...

und da der Busch ja in der letzten Zeile noch einmal erwähnt wird, vermute ich doch eher ein Gestrüpp als eine Kneipe. So detailliert wie das beschrieben ist, würde ja vielleicht erwähnt werden, wenn er noch eingekehrt wäre.
 
Den 28. Dez. wurde unweit dem adel.[igen] Garten zu
Rathmannsdorf, am Graben neben den Birken
ein in der Nacht durch Schneegestöber verirrter
und erfrorener Mann namens N. Bielke aus
Güsten, Maurer und Hausschlächter daselbst, gefunden,
aufgehoben und in das Armenhaus gebracht wo er
ganz mit Schnee bedeckt wurde, demohngeachtet aber
nicht wieder zum Leben gebracht werden konnte.
Er wurde darauf nach Güsten verabfolgt(?) und daselbst
begraben. Er hinterlässt eine Witwe u. 5 Kinder.
Er hatte tags zuvor bei Adam Baltser hierselbst
geschlachtet und war des abends alles Nötigens un-
geachtet, dennoch weggegangen, da ihn Baltser noch bis
an den Dornbusch begleitet hat. Er ist aber gar nicht
lange auf auf dem rechten Weg geblieben (denke hier unweigerlich an Rotkäppchen) :D sondern wie die
Fusspur ausgewiesen, hat er sich
gleich nach den Ellern
hingeschlagen,
ist daselbst vermutlich lange herumge-
irrt bis er wieder nach Rathmannsdorf, ohne zu wißen
wo er gewesen, zurückgekehrt, u. ermattet, neben dem
Busch liegen geblieben
 
Das sind ganz sicher Ortsbezeichnungen aus der Gemarkung / Flurnamen.

Auf dieser Karte


.... finden Sie z.B. den im Text genannten "Ellern Busch" ("nach den Ellern")

(Rathmannsdorf > etwas südwestlich davon den Lerchenberg > und dann weiter etwas südöstlich davon den "Ellernbusch")

Den Köxbusch (wohl auch früher bereits am direkten Weg zwischen Rathmannsdorf/Staßfurt und Güsten gelegen) findet man auch nochmals hier:

 
Vielen Dank! Nun ist die Geschichte komplett inkl. Flurkarte. Ich staune hier immer wieder,
sowohl über die KB-Einträge als auch die Transkriptionen und sonst. Recherchemöglichkeiten.
 
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