Räthischer Untertan in Urfar Gemein - wer weiß wo das ist?

Wer weiß wo das ist?
Ich versuche über den Paten herauszufinden wo der Vater herstammen könnte und wo die Hochzeit gewesen sein könnte.

Vielen Dank vorab!

http://www.archion.de/p/9c2bce283d/

Georg Philippus, Hrn. Hantz Adam Krebs, marggrafischen Wirth bei blawen Hirschen und seiner Haußfrawen Barbarae ein Söhnlein gebohren den 8. Decembris früh umb 5 Uhr und den 9. hernach getauft worden. Die Taufdoten sint gewesen Georg Karl, Müller und Räthischer Untertan in Urfar gemein ....
 
Hier noch mal der Link:

http://www.archion.de/p/bcb68667aa/[/quote]

"Räthischer Untertan" deutet darauf hin, dass es sich um einen brandenburgisch-ansbachischen Untertan handelt.

Dort gab es die Stiftischen Bürger, die dem St. Gumbert-Stiftsamt untergeben waren, die Kästnerischen Bürger (dem Hofkastenamt untergeben) und die Räthischen Bürger (dem Rathaus Ansbach untergeben).

Könnte es sein, dass Georg Karl Müller "Räthischer Unterthan in Unser Gemein(de)" war? Also in Larrieden?
 
Johann Adam Krebs scheint den Blauen Hirsch im Jahr 1705 übernommen zu haben, die Hochzeit des Georg Karl war die erste, die bei ihm gefeiert wurde.

Er starb bereits am 17. März 1712 im Alter von 59 Jahren, wurde also ungefähr 1653 geboren.

Am 21. Februar 1713 heiratet seine Witwe Maria Barbara den Johann Leonhard Satzinger, der danach Wirt im Blauen Hirsch ist. Sie stirbt am 5. Oktober 1741 im Alter von 68 Jahren, ist also um 1673 geboren.

Zwei Töchter von Johann Adam, Margaretha Barbara und Anna Margaretha, heiraten 1716 und 1724 nach Dinkelsbühl. Sie müssen beide vor der Zeit in Larrieden geboren sein.

Wenn man davon ausgeht, dass sowohl Ehefrau als auch Tochter bei der Hochzeit mindestens 18 Jahre alt waren, dann hat er Maria Barbara zwischen 1691 und 1697 geheiratet. Es ist also gut möglich, dass das nicht seine erste Ehe war.
 
"Räthischer Unterthan in Unser Gemein" erscheint mir logisch. Vielen Dank dafür!
Leider findet sich in den Sterbeeinträgen niemand der einen "Blauen Hirschen" hatte.

http://www.geschichte-feuchtwangen.de/Archiv/Kirchenbuch/Larrieden/Larrieden.htm

Ich habe aus alten Aufzeichnungen ein Heiratsdatum des Johann Adam Krebs, dass ich leider bisher nicht verifizieren kann. 09.10.1698, das würde zumindest zu ihrer Vermutung passen.
Leider weiß ich damit immer noch nicht wo Johann Adan herstammt und wo er Maria Barbara geheiratet hat.
Der Sohn Georg Philipp hat später eine Brauerstochter aus Roth (auch nicht gerade um die Ecke) geheiratet.
 
Der Blaue Hirsch wurde nach dem Tod von Johann Adam Krebs vermutlich umbenannt in Güldene Crone.

Leonhard Satzinger/Sätzinger, der zweite Ehemann seiner Witwe Maria Barbara starb im Oktober 1752 und wird dort als ehemaliger Wirt der Güldenen Crone genannt. Aus der Altersangabe errechnet sich der 27.12.1681 als Geburtsdatum.

Die zwei älteren Töchter heirateten nach Dinkelsbühl, der Sohn hatte zwei Trauzeugen von dort. Es würde mich nicht wundern, wenn Joh. Adam Krebs von dort gekommen wäre oder dort geheiratet hätte.

Die Kirchenbücher von Dinkelsbühl sind wohl bereits digitalisiert, aber noch nicht bei Archion eingestellt. Mit etwas Glück könnte das in näherer Zukunft passieren.
 
Der Blaue Hirsch wurde nach dem Tod von Johann Adam Krebs vermutlich umbenannt in Güldene Crone.

Siehe Hochzeit Joh. Martin Binder und Ursula Groß am 5.2.1732:

Daß Mahl aber eingenohmen bey Joh. Leonard Satzinger, Wirth und Gastgeb bei guldener Crone, der vormahls an seinen Schilt geführet mit blawen Hirschen, wie sein Vorfahrer Hanß Adam Krebs und noch vor ihm der erst Wirth Michael Eberle.

http://www.archion.de/p/27d9d5ed39/
 
Interessant. Vielleicht war sie ja die Witwe des Eberle.

Die Umbenennung ist offenbar schon früher erfolgt:

06.04.1723: Hantz Georg Schmeltzer, Witwer, seiner Profession ein Mühler, ist mit Maria Anna Hanslin, des seeligen Michaelis Hansels, Hausgenossen in Weidelbach hinterlassene Wittib, nach dreimahliger Proclamation in Larrieden den 6. Aprilis copulirt worden und daß Gastmahl eingenohmen bey Joh. Leonhardo Satzinger, Wirth und Gastgeb bey guldener Crone, der vormahls auf seinen Schult gefiehrt hat ein blawen Hirschen.

http://www.geschichte-feuchtwangen.de/Archiv/Kirchenbuch/Larrieden/EHEN1721.htm
 
Sogar schon bei der Hochzeit der Tochter Margaretha Barbara am 20.01.1716 wird die güldene Crone erwähnt. Ich vermute Leonhard Satzinger hat die Gaststätte gleich nach der Übernahme (1713 ?) umbenannt.
 
17.04.1714 heißt es noch:

Hanß Georg Bach, tingelspilischer Unterthan, des Jacobs Bach, tingelspilischen Unterthans und Bawrn lediger Sohn und dan Ursula Wildin, des Georg Wilden, Wirth und Gastgeb zu Khinart lediger Tochter, ist nach dreimahliger Proclamation den 17. Aprilis copulirt worden und seinen öffentlichen Kirchengang gehalten und die Mahlzeit bei blawen Hirsch, des Pfarrers zu Larieden Lehenhof, gehalten und eingenohmen worden.

Also vielleicht erst danach.
 
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