Trauung in Langenzenn, 1719

Derzeit habe ich einen besonders unsoliden Zweig der Vorfahrenschaft beim Wickel. Uneheliche Kinder in Serie, wohin man schaut.
Auch das Paar, das 1719 in Langenzenn geheiratet hat, war keine Ausnahme - das habe ich verstanden, aber beim Lesen bleiben doch etliche Lücken.

http://www.archion.de/p/ff1478bb7e/

[Zeichen für Freitag] d. 22. Dec.
Georg Kristgau, Beckengesell, Sebald Kristgauens
Inwohners ... zu Seückendorf eheleibl. Sohn
mit Anna Margaretha Erbarin, Joh. Erbars,
... ehel. Tochter, wegen verübter
Unzucht u. erfolgter ... dem
... in der Betstund copuliert
worden, mit der Straf daß der ...
...
aber zur zweywöchigen Hofgartenarbeit soll
.... werden.

Der Familienname Kristgau ist in mannigfaltigen Schreibweisen verbreitet: Christgau, Grießkau, Grießgau, Grißgau u. a.

Dasselbe Paar wird in Seukendorf erwähnt: http://www.archion.de/p/aa3c3ee21e/ mit dem Verweis auf die Trauung in Langenzenn.

Kann mir jemand mit der Entzifferung auf die Sprünge helfen?

Vielen Dank und viele Grüße
Susanne
 
Das würde so schön passen, ja! :)
Aber der Wortanfang ist kein "S" (so eines sieht man oben beim Namen Sebald), oder? Und es würde mir auch die "Schleife" vom kleinen h im "Sch" fehlen als dritter Buchstabe. Das Wortende könnte " ...bung" sein.
 
Hallo Susanne,
ich lese wie folgt:

[Zeichen für Freitag] d. 22. Dec.
Georg Kritschgau, Beckengesell, Sebald Kritschgauens
Inwohners u[nd] Beckens zu Seückendorf eheleibl. Sohn
mit Anna Margaretha Erbarin, Joh. Erbars, Hir-
tens zu Neuhoff ehl[iche] Tochter, wegen verübter
Unzucht u. erfolgter S[c]hwängerung dem Hohfrl [Hochfürstlichen]
Ausschreiben gemäß in der Betstund copuliert
worden, mit der Straf daß der Kerl zu vier, die
Dirne aber zur zweywöchigen Hofgartenarbeit soll
henaufges[c]hicket werden.

Das Wort Schwängerung ist zweifelsfrei, der erste Buchstabe ist ein kleine "s", das "c" ist nicht geschrieben. Zum "sch" ohne c siehe auch im vorletzten Wort "henaufgeschicket"

Herzliche Grüße und viel Glück beim Forschen
Thomas (Wagner)
 
Hallo Thomas,

herzlichen Dank! Ja, jetzt sehe ich auch das kleine "s".
Der Georg Kritsch/Grieß/gau hat einen bewegten Lebenslauf. Hier ist er noch Beckengesell, also Bäcker. Dann wird er über mehrere Jahre (1721-1729) als Taglöhner bezeichnet, dann wird er Maurergesell (1731), schließlich sogar Meister Maurer (1734, jeweils in den Taufeinträgen seiner Kinder).

Viele Grüße
Susanne
 
Zurück
Oben