Zu einigen der aufgeworfenen Fragen:
Archion hat keine Filme oder Rechte an Filmen oder dergleichen von FamilySearch gekauft. FamilySearch ist eine Organisation der Kirche der Heiligen der letzten Tage in den USA und hat mit den deutschen evangelischen Kirchen nichts zu tun. FamilySearch hat verschiedene Informationen im Austausch an das Unternehmen ancestry gegeben, wo diese Filme jetzt gebührenpflichtig einsehbar sind; FamilySearch darf sie jetzt nicht mehr anbieten.
Archion besitzt keine Kirchenbücher. Archion zeigt lediglich digitalisierte Verfilmungen, die nicht von Archion selbst stammen. Sie gehen auf verschiedene evangelische Landeskirchen zurück, die hier auf der Homepage auch aufgelistet und erläutert sind. Dazu kommen einige weitere Kirchenbücher aus staatlichen und anderen Quellen.
Archion ist eine GmbH mit verschiedenen Landeskirchen als Gesellschafter. Archion darf keine Verluste machen und soll auch keine Gewinne erzielen. Satzung und Gesetze schreiben das meiste davon vor. Archion darf davon nicht abweichen. Es geht also darum, kostendeckend zu arbeiten. Es wird alles zum Selbstkostenpreis angeboten. Das soll wohl auch so funktionieren.
Die Kosten für einen Monat Zugang zur Datenbank liegen unterhalb von 20 €. Das ist sehr wenig und ein großen Entgegenkommen für Interessenten, die nur wenige Daten möchten. Eine weitere Kürzung müsste von den anderen Forschern durch höhere Gebühren subventioniert werden. Das gäbe natürlich Proteste.
Kostenlose Angebote wie beispielsweise in Polen haben das durchaus nachvollziehbare und meines Erachtens legitime Ziel, die dort recherchierenden ausländischen Forscher zu touristischen Besuchen im Land ihrer Vorfahren zu motivieren. Das scheint auch zu funktionieren. Gerade für Polen und Besucher aus den USA ist das nicht unwichtig. Auch Fördermittel, auf die Heinzi richtig hinweist, unterstützen das zusätzlich als Grenzen überwindende Gemeinschaftsaufgabe. Für deutsche Kirchenbücher fällt dieses Argument praktisch flach.
Gruß, Tonx