AEva - eine abgekürzte Anna Eva?

https://www.archion.de/p/eb4fb6a5c0/

Liebes Forum,
beim ersten Taufeintrag des Jahres 1683 wird der Name des Mädchens und seiner Gevatterin als "AEVA" oder "Æva" angegeben. Im Ortsfamilienbuch von Fränkisch-Crumbach sind beide als "Eva" aufgeführt - ich frage mich aber, ob hier evtl. eine "Anna Eva" abgekürzt ist -- denn Äva ist ja wohl nicht gemeint ...
Ich würde mich freuen über Gedanken dazu! Vielen Dank und Grüße, Ulrike
 
... interessanterweise erscheint der Name "Eva" weiter oben auf der Seite in der üblichen Schreibweise. Zu gern wüssten wir doch, was der Pfarrer (bzw. die Eltern oder die Patin) sich bei "Äva" gedacht haben mögen ;-)
 
Zu gern wüssten wir doch, was der Pfarrer (bzw. die Eltern oder die Patin) sich bei "Äva" gedacht haben mögen ;-)

Es scheint sich um eine Latinisierung des Namens zu handeln. Allzu häufig findet man eine solche zwar nicht in der theologischen Literatur des 17./18. Jahrhunderts, aber es gibt durchaus Fundstellen. Auch eine Märtyrerin dieses Namens scheint es gegeben zu haben. Ich würde von einer Marotte des Pfarrers/Kirchenbuchführers ausgehen.




 

[auszugsweise zitiert]
....Der Buchstabe Æ, Kleinbuchstabe æ, ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems.....

......
.....Folgende Sprachen verwenden das Æ:
  • Mittellatein: Im mittelalterlichen Latein wurde AE zu Æ zusammengefügt.
  • Mittelhochdeutsch: Im Hochdeutsch des Mittelalters wurde das Æ zur Kennzeichnung eines langen Äs verwendet. Das kurze Ä hingegen wurde als Ä oder Aͤ geschrieben.....
[Zitat Ende]

Also ggfls. "einfach" eine phonetische Unterscheidung zwischen einer "Eva" mit langem ersten Vokal "Äva"- gegenüber einer solchen mit kurzem ersten Vokal "Eva".
 
Für alle diese interessanten Gedanken und Links herzlichen Dank! Man glaubt ja nicht, was sich bei der Recherche immer wieder für Nebenschauplätze auftun - das Salz in der Suppe!
:) Ulrike
 
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