Ahnenforschung Fischer/Dahlmann

Hallo alle miteinander!
Ich bin momentan mit der Ahnenforschung meiner Großeltern beschäftigt.
Mit einem Familienzweig bin ich schon im 16. Jahrhundert gelandet, allerdings machen mir die Vorfahren meiner Großeltern schwer zu schaffen, ich habe auf so gut wie allen Seiten mir bekannten Seiten nichts gefunden.
Konkret geht es um zwei verschiedene Zweige:
1) Ernst Fischer, geb. 1927, verstorben 2016 - verheiratet mit Erna Hausser (evtl. Auch nur mit einem "s" geschrieben), geb. 1925, verstorben 2020. Eltern sollen sein Wilhelm Fischer und Barbara geb. Schatz sowie Wilhelm Hausser und Katharina/Katharine geb. Alber.
Alle zuletzt in Balingen, Zollernalbkreis/Erzingen ansässig. Ernst und Barbara sollen laut meinem Vater aus Rotenzimmern stammen, Katharina Alber aus der Schweiz. Des Weiteren haben sie lange Zeit im Hasenwinkel, Meckenbeuren (Bodensee) gewohnt.
(Ich bin bisher nur auf Karl und Emma Fischer als Eltern gestoßen, was sogar mit Erzingen als Geburtsort passt, allerdings stimmen offensichtlich die Namen nicht überein)

2) Brunhilde Dahlmann/Springer: verheiratet mit Eugen Kiener (dieser Zweig ist sehr weit erforscht) Brunhilde ist im Jahre 1939 in Moernersfelde, Labiau, Ostpreussen geboren und 2014 in Schömberg, Zollernalbkreis verstorben. Ihr leiblicher Vater war ein Dahlmann, kam offenbar nicht aus dem Krieg zurück. Die Mutter war Erna Pluppins/Springer, gestorben im Jahre 1999 in Schömberg. Erna hat nach dem Krieg einen neuen Mann gefunden, Bernhard Springer, Bergarbeiter wahrscheinlich um Dortmund herum, welcher ihr Stiefvater wurde und auch in Schömberg starb. Brunhildes Bruder/Vater könnte ein Alfred gewesen sein. Erna hatte mit Bernhard noch einen weiteren Sohn namens Rudi/Rudolf.

Leider kann ich die Kirchenbücher nur schwer entziffern und finde nichts passendes, zumindest mit diesen Namen. Scheint als gäbe es eine zweite Fischer-Familie im selben Ort. (Zumindest laut Kirchenbücher Erzingen/Engstlatt/Ostdorf/Frommern)

Ich hoffe ihr könnt mir ein Wenig auf die Sprünge helfen!
LG
 
Lieber frydai,
zunächst einmal herzlich willkommen in der spannenden Welt der Ahnenforschung. Zwei Bemerkungen möchte ich vorwegschicken:
1.) Das bloße ungeprüfte Übernehmen vermeintlich passend erscheinender Daten, die einen in fünf Minuten fünf Jahrhunderte zurückführen, hat nichts mit seriöser Ahnenforschung zu tun. Es kann einem nur zeigen, was in einem Familienzweig vielleicht möglich wäre. Ich empfehle trotzdem jedes Stück Information sorgfältig anhand von Originalquellen zu überprüfen.
2.) Sterbeurkunden aus dem Jahr 2020 werden nicht sofort ins Internet gestellt. Es gibt (leider) den Datenschutz und somit gewisse Fristen. Je nach Region sind auch Daten, die schon längst aus den Datenschutzfristen gefallen sind, nicht online. Es gibt da (nochmal leider) keinen Automatismus.
Sorry, das musste ich kurz loswerden.
Der erste Tipp für Anfänger ist immer der, zuerst jeden in der Familie zu befragen und alles aufzuschreiben. Der nächste Tipp ist, sich an die Standesämter und Kirchen in den jeweiligen Orten zu wenden, vor allem dann, wenn Geburtsurkunden (1927) noch gar nicht online sein können, weil diese von den Ämtern noch fortgeführt werden. Also bitte besorge dir erst mal alle verfügbaren standesamtlichen und kirchlichen Geburts-, Heirats- und Sterberegistereinträge, jeweils als Kopie des Originals mit allen Randvermerken und zugehörigen Sammelakten.
Damit dürftest du noch nicht gleich ins sechzehnte Jahrhundert kommen, aber schon mal einige Schritte weiter in Richtung neunzehntes ;-)
 
Lieber Lukas (frydai),

Ich kann Maximilian (maxnbg) hier nur beipflichten. Wenn Sie mit Ihrem Wissensstand noch so nahe an der Gegenwart sind, müssen Sie sich erst Sicherheit verschaffen über Originalquellen, in Form von Geburts-, Heirats- und Sterberurkunden, wie sie von Standesämtern erstellt und üblicherweise in einem " Stammbuch" bei den Familien verwahrt werden. Wenn Sie da Lücken finden, sollten Sie bei den jeweiligen Standesämtern um Kopien anfragen (gebührenpflichtig; aber bei Nachwels Ihrer Berechtigung als direkter Nachkomme zulässig auch innerhalb der Sperrfristen).
Offensichtlich haben Sie ja Ihre Verwandten schon befragt, denn Sie haben ja schon einige Details zusammen getragen, das ist prima.

Noch zwei Dinge bitte ich Sie zu beachten:
Hier bei archion finden Sie größtenteils nur evangelische Kirchenbüchern.
Im Falle der Bücher von Württemberg werden diese nur bis Datum 1875 online gestellt. Das bedeutet eine große Recherchelücke für Sie persönlich hier bei archion.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihren weiteren Forschungen!

Gruß,
Michael
 
Hey,

vielen Dank schon mal für eure Antworten und Hinweise!

Klar sollte man nicht so ungeprüfte Inhalte übernehmen. Tatsächlich habe ich diese allerdings von einem Ahnenforscher, welche sich mit der Geschichte der Stadt zum Jubiläum auseinander gesetzt hat. Da passen die Belege (Zumindest bei meinen direkten Vorfahren) tatsächlich auch mit dem zusammen, was in der Familie bekannt ist.

Ich würde mich dann mal an die Standesämter und Kirchen wenden. Mir stellt sich jedoch die Frage an welche genau ich mich wenden soll, wenn wie bei Brunhilde Labiau, Ostpreussen bekannt ist. Wurden diese einfach so von den heutigen Städten/ Kirchen übernommen oder gibt es hierfür eine zentrale Anlaufstelle in DE?

LG

 
Hallo Lukas,
das Standesamt I in Berlin hat viele Standesamtsregister aus den ehemaligen Ostgebieten übernommen. Im Falle von Labiau jedoch wurde fast alles 1944/1945 vernichtet, sowohl Standesamtsregister als auch die jüngeren Kirchenbücher. Deshalb solltest du von deinen daher stammenden Vorfahren erst mal alles aus der Zeit nach 1945 zusammentragen. Auch Einwohnermelderegister aus den 1950er Jahren, die heute in den Stadtarchiven lagern, können interessante Infos enthalten. Vielleicht hat von deinen ostpreußischen Vorfahren auch jemand einen Antrag auf Lastenausgleich gestellt.
Viele Grüße,
Max
 
Hier ist der Lastenausgleichsantrag von Erna Pluppins.
https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/f220db94-8912-4c37-bc62-3f4cba4948c3/
 
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