Bitte um Lesehilfe

Kirchenbuch Kolenfeld, Taufeintrag vom 05.02.1706

D. 5. huj hat Hans Hinrich Gießelmann
Musquetier von des Hln(hochlöblichen) Obersten
von Hitzfeld Compagnie ein Töchterlein
tauffen laßen, welches genant worden
Catrine Marie Engel, die Gefattern
waren Marie Ostermeyers, davor die
Mutter Hans Osterm: Frau gestanden,
Catrina Laetwesen Cord Laetwesen
Tochter, Christopher Glae, und Jost
Herbst von Leveste. Das Kind
ist xxxxxx elapsis 19 septim(anis): post
copulat(ionem): sacerdot(atem): factam Hannovera
in templo xxxxxx: a Pastore Phil: Dno Bernd
Christoph: Heimann: d. 18. Sept. 1705

Ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, dass der Kirchenbuchschreiber zwischen Current- und Lateinischem H wechselt, habe aber noch folgende Fragen:
Ist die Ortsangabe "Leveste" richtig?
Was bedeutet der Anfang der 4-letzten Zeile (so etwas wie geboren?) vor "19 Wochen vergangen nach Ausführung der priesterlichen Copulation zu Hannover in der Kirche ????? vom Pastor" - wie lauten die abgekürzten Titel? Der 2. Domino?

Die Kirche war die Garnisonskirche, dort steht der Heiratseintrag.

Vielen Dank für die Hilfe!
 
die Gevattern

Leveste würde ich auch lesen.

a Pastore p[ræ]sid: Dno Bernd
über dem p is so etwas wie eine Fermate, was, wie ich hier gelernt habe, die Vorsilbe "præ" abkürzt.

Den genauen Wortlaut kann ich auch nicht entziffern, und mit Latein hab ich's nur rudimentär, aber:
Der Pfarrer hat hier vermerkt, daß keine volle Schwangerschaft vergangen ist zwischen der Hochzeit und der Geburt des Kindes, die Braut also bei der Trauung schwanger war, Schande über sie. :) Darüber ging wohl die Meldung an den Vorgesetzten, Herrn Heimann, raus.

Ich weiß nicht, ob das bekannt ist:
Allgemein können Striche über dem Wort bedeuten, daß hier ein oder mehrere Buchstaben der Abkürzung halber ausgelassen wurden, wie z. B. hier beim Dn̄o (=Domino, Dativ von Dominus = Herr).

Auch bei Doppelbuchstaben im Wort sieht man das oft, besonders bei m und n (Beispiel ohne Textzusammenhang: Zim̅erman̄)
 
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