Nachnamen gekauft??

Hallo liebe Mitglieder,

ich bin noch ganz neu hier und ein Frischling in der "Ahnenforschung" und benötige mal euer Schwarmwissen:)

Ich suche nach Informationen zu meinem Urgroßvater. Das gestaltet sich für mich allerdings gerade sehr schwierig. Laut meinen Infos aus Erzählungen soll der Nachname, den er getragen hat, gekauft sein. Keine Ahnung ob das wahr ist o_O

Aber von vorne: Fritz Adolf Gießer (mögliche Schreibweise auch Giesser), soll am 07.08.1907 geboren sein in Skomatzko, Kreis Lyck. Eine Geburtsurkunde liegt mir nicht vor, auch die Sterbeurkunde (noch) nicht. Der urspüngliche Nachname soll "Salesky" lauten; könnte auch Salewski sein und auch Variationen der Schreibweise könnten in Betracht kommen.

Ich weiß zumindest aus der Geburtsurkunde meiner Oma, dass er und seine Frau 1929 bereits den Nachnamen "Gießer" getragen haben.

Ist es überhaupt auch nur ansatzweise denkbar, dass ich darüber noch etwas herausfinden kann? Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich da anfangen sollte.

Ich habe schon mal gehört, dass Namen ab und zu "eingedeutscht" werden, aber wenn der Ursprungs Familienname tatsächlich Salesky war, scheint mir eine Anpassung des Namens auf "Giesser" recht unwahrscheinlich.

Hat jemand da schon Erfahrungen im Rahmen seiner eigenen Nachforschungen mit gemacht oder hat Anregungen für mich?

Vielen lieben dank schon mal.


 
Hallo Sabrina,

von so richtig gekauften Familiennamen ist mir nichts bekannt.
Aber es kam immer mal wieder vor das ein Mann den Mädchennamen der Mutter bzw. der Ehefrau angenommen hat. Diese Art der Namensänderung hat sicher auch einiges an Gebühren gekostet. Evtl. hat sich ein Schwiegervater auch mal bezahlen lassen damit ein Mann seinen Familiennamen annehmen durfte (die Bezahlung war manchmal auch die Bedingung die Tochter zu ehelichen)!
Berüchtigtes Beispiel für eine Namensänderung war Robert Backfisch bekannt als Robert Wagner, Gauleiter von Baden. Er hat den Mädchennamen der Mutter angenommen damit er nicht mehr gehänselt wurde!

Grüße
Bernd
 
Vielleicht finden Sie Hilfe bei Familienforschern aus dem Kreis Lyck.

https://www.kreis-lyck.de/familiengeschichtsforschung/

https://www.ahnen-spuren.de/ostpreussen/adressbucher/lyck/lyck-1938/personennamen-kreis-und-stadt-lyck-1938

https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=165946

https://masuren.agoff.de/search.php?myfirstname=&mylastname=salewski&mybool=AND&search=Suche+nach+Namen

https://podzkiewitz.net/genealogie-kreis-lyck.html

usw usw viel mehr zu finden im Netz

VG

 
Mit viel Fantasie ist der Name Gießer eingedeutscht ... ?!
Google sagt zum Thema Gießer = "założyciel" und irgendjemand machte daraus Salesky oder so ... sicherlich war es keine "1:1" Übersetzung.
Nur so eine verwegene Idee.

Prof. Udolph hat zu einem Namen aus meiner Riege geschrieben, dass es wahrscheinlich den Beruf zur Grundlage hatte, was den Namen betrifft.
Allerdings ist es bei mir keine "Übersetzung" (hat man ja aber bei den Einwanderern in Amerika so getan ...) sondern eine Verdeutschung hinsichtlich der Schreibweise und des Aussprechens. Wenn Interesse kann ich den entsprechenden Auszug von Prof Udolph hier wiedergeben.

Gruss, Oliver
 
Ich danke euch für eure Antworten. Wie gesagt, ich weiß auch nicht, ob mein Urgroßvater einen anderen Namen "gekauft" oder angenommen hat oder seine Eltern.

Manchmal ist an Erzählungen sehr viel wahres dran, manchmal aber leider auch eher verzerrt dargestellt.
 
Hallo Sabrina,

erst die Sterbeurkunde deines Ahnen besorgen. In der Sterbeurkunde ist meistens auch der Geburtsort und das Geburtsdatum vermerkt.

Das Standesamt, des von dir angebenen Orts war Klaussen Kreis Lyck
Das ev.-unierte Kirchspiel war Klaussen, kath. Ksp. war Lyck

Bei genwiki sind weitere Daten.

Viel Erfolg bei der weiteren Forschung

Lothar
 
Ich danke euch für eure Antworten. Wie gesagt, ich weiß auch nicht, ob mein Urgroßvater einen anderen Namen "gekauft" oder angenommen hat oder seine Eltern.

Manchmal ist an Erzählungen sehr viel wahres dran, manchmal aber leider auch eher verzerrt dargestellt.

Hallo Sabrina,

könnte auch sein, daß der Name aufgrund einer behördlichen Anordnung geändert werden mußte.

Mein Urgroßvater mütterlicherseits stammt aus dem damaligen deutsch/polnischen Grenzgebiet in Oberschlesien, war Deutscher, hatte aber einen polnischen Nachnamen. Da sein Arbeitgeber die Reichsbahn war, als Staatsbetrieb natürlich ein Aushängeschild des Deutschtums, hatte er 1939 die Wahl zwischen Entlassung und Namensänderung. Der Name konnte frei gewählt werden, mußte aber ein deutscher sein. Die Änderung wurde dann auch in den standesamtlichen Unterlagen (Geburts- und Heiratsurkunde) nachträglich vermerkt.

Bei Dir war das allerdings schon 20 Jahre früher, kann also mit den Nazis nichts zu tun gehabt haben. Aber vielleicht gab es sowas im 1. Weltkrieg auch schon mal und ist genauso wenig bekannt?
 
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