In der so genannten "Judenkartei Alt-Berlin" wurden ab 1936 in der Kirchenbuchstelle Alt-Berlin Taufen von Menschen jüdischer Abstammung in den evangelischen Kirchen Berlins erfasst. Die Kartei umfasst Taufen von Personen bis zum Geburtsjahrgang 1874. Sie wurde nach Geschlechtern getrennt und alphabetisch nach Familiennamen geordnet. Die „nicht-arische“ Christinnen und Christen wurden aktiv dem "Reichsamt für Sippenforschung" und ab 1937 auch direkt der Gestapo gemeldet. Damit wurde von der Kirche Amtshilfe bei der Verfolgung und späterer Deportation geleistet. Es sind etwa 2.600 Karteikarten von Verfolgten erhalten. Es handelt sich bei dieser Kartei um ein Relikt nationalsozialistischen Rassenwahns in der Kirche. Diesen Entstehungshintergrund gilt es bei jeder Benutzung dieser Kartei und besonders aber bei jeder Veröffentlichung von Daten zu bedenken.