500 Jahre Täuferbewegung

1525 war ein denkwürdiges Jahr! Die durch den Thesenanschlag von Wittenberg angestoßene Reformation war bereits auf fruchtbaren Boden gefallen, und Luthers Aussage, ein Christenmensch sei „niemandem untertan“, beflügelte Aufstände, die 1525 in den Deutschen Bauernkrieg mündeten. Während Luther sich jedoch früh von den Aktionen der Bauern distanzierte, schlugen sich Reformatoren wie Thomas Müntzer aktiv auf deren Seite. Müntzer sollte dies noch im selben Jahr mit dem Leben bezahlen.

Neben den Reformern um Luther und Zwingli wurden die Täufer (von anderen als „Wiedertäufer“ bezeichnet) zu einer weiteren Strömung der Reformation. Sie entstand vor allem in Mittel- und Oberdeutschland, in den Niederlanden und in der Schweiz. Ihre zentralen Anliegen sind bis heute die Nachfolge Jesu, die Kirche als Bruderschaft und die Gewaltlosigkeit. Das offensichtlichste Merkmal der Täufer ist jedoch ihr Sakramentsverständnis, nach dem die Taufe ein bewusstes Bekenntnis zu Gott voraussetzt – für Säuglinge unmöglich. Die Erwachsenentaufe wurde von anderen evangelischen Glaubensrichtungen strikt abgelehnt und die Täuferbewegung mit Hilfe der Obrigkeit zum Teil grausam bekämpft. Die Einführung von Taufbüchern im 16. Jahrhundert wurde von ihnen unter anderem auch mit der Notwendigkeit der Abwehr der Täufer begründet.

Bekannte Gruppen der Täufer sind Hutterer und Mennoniten sowie die in den USA lebenden Amischen.

Aus Anlass des Jubiläums wurde bereits 2020 der Verein „500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.“ ins Leben gerufen, der eine Fülle von Veranstaltungen bietet.

Auch auf Archion finden Sie unter folgendem Link zur Mennonitischen Forschungsstelle mit mehr als 50 Kirchenbücher aus 18 mennonitischen Gemeinden. Schauen Sie mal rein!