Altersangabe im Totenregister Ruppertshofen

Hallo,
habe glaube ich beide gefunden:

am 27.02.1703 in Haßfelden hat ein Hans Casper Engelhard in Eva geheiratet.
Die Familie Engelhard stammt aus Enslingen.
Die Taufe dort müsste man vergleichen, ob es der gesuchte wirklich ist.

mfg

Sven


 
Hallo Sven und Silke,

leider ist es diese Heirat nicht - die Braut heißt auch Eva Barbara und nicht Eva Margaretha, wie diejenige, die Silke sucht.

Mittlerweile habe auch ich nochmals ins KB Haßfelden geschaut und fand:

1. Taufen des Jahres 1709
Es wird ein Johann Gottfried Roll am 29. April 1709 getauft und einer der Paten ist:
"...Johann Engelhardt, lediger Weber-gesell, gebürtig von Alten-Münster"

2. Taufen des Jahres 1710 - eine derjenigen, die Joachim ja bereits gefunden hatte

Eltern: Johann Engelhardt, Weber, u. s. Frau Eva
Täufling: Cristina Barbara
ist in unehr erzeuget ud. gebohren (worden-gestrichen) ???halb ??? zu bald kommen, dt: 2. August: ud. ist Dom: VII. Trinit. darauff getaufft worden.

Womit der Zeitraum deutlich geworden sein sollte, wann die Eltern geheiratet haben.

Hoffentlich hilft es weiter.

VG, Vera
 
Hallo Silke,

und wenn man dann ins KB von Altenmünster (Crailsheim) schaut, findet man folgenden Taufeintrag:


Anno 1681
d. 19. Februarÿ

Johannes, Christoph Engelharts, Leinenwebers und
Inwohners und seiner Haussfrawen Maria Söhnlein ge-
taufft worden, Testis Melchior Glaßbrenner, Wirth
und Bierbrauer zu Onoltsheim.


Weicht zwar um ein Jahr vom errechneten Geburtsjahr -auf der Basis KB Ruppertshofen- ab, was aber durchaus im Bereich des Möglichen liegen würde, aber der Geburtstag stimmt auffällig. Ergo könnte das Dein Johannes/Hanß sein.

Nochmals viele Grüsse,
Vera
 
Hallo Vera,

vielen Dank für diese wichtigen Infos!

Ich habe inzwischen auch in das KB Altenmünster geschaut und diesen Eintrag gefunden. Die Eltern waren (Hanß) Christoph Engelhardt und Maria. Ich denke auch, dass das der Richtige ist, weil - wie du bereits gesagt hat - das Geburtsdatum bis auf das Jahr tatsächlich mit dem KB Ruppertshofen übereinstimmt. Sein Vater war Leinweber, er später Weber.

Es sind hierzu noch weitere Geschwister zu finden: Anna Barbara(1682), Hanß Caspar? (1684), Johann Jakob (1685), Johann ? (1687)

Es gibt in Altenmünster aber noch eine Familie Engelhardt, Georg und Margaretha. Die beiden haben ebenfalls einen Johannes (1674), eine Barbara (1675), einen Hanß Melchior (1678) und eine Christina (1681). Anna Christina und Barbara hießen ja die Taufzeuginnen von allen Kindern. Möglicherweise Verwandtschaft?

Den Eheeintrag habe ich allerdings bisher nicht gefunden. Die Eheschließung müsste ja zwischen 1710 (uneheliches Kind) und 1712 (eheliches Kind) stattgefunden haben und eigentlich in Haßfelden, da sämtliche Kinder in diesem Zeitraum dort geboren wurden. Es wäre schon ungewöhnlich, wenn die Trauung woanders stattgefunden hätte, oder?

Taufzeugin Anna Maria geb. Trump verheiratet mit Georg Simon Schmid, habe ich übrigens auch in Gaggstatt gefunden, bisher aber keinen verwandtschaftlichen Bezug - ich dachte zuerst an Verwandtschaft der Ehefrau - herstellen können.

Es ist aber wirklich spannend! Ich werde mich noch ein Weilchen mit der Familie Engelhard beschäftigen, vielleicht finde ich noch einen Hinweis zur Ehefrau.

Viele Grüße
Silke
 
Hallo,
den Eheeintrag wird auch noch gefunden werden, denke ist um Umkreis von 25 km zu finden.
Üblich war es schon das man wo anderes geheiratet hat, wenn man
"unzüchtig" war, man hat sich nicht die Blöße geben wollen.
Weitere Möglichkeit ist das dort geheiratet wurde, wo die Braut herkommt, das war auch üblich, ist aber ebenfalls nicht bekannt.

Schönen Abend in die Runde.

Sven

 
Hallo,

ich sehe es ebenfalls so, dass die Hochzeit womöglich nicht im Wohnort stattfand. Es könnte sich dabei um eine sogenannte Fornicantenhochzeit handeln. Oftmals hatten nur größere Pfarreien im Umkreis das Recht, Fornicantenpaare zu trauen. Bekannt als solche Pfarreien sind hier im Umkreis Crailsheim oder Gerabronn, wobei für den Fall vermutlich Crailsheim zutreffen dürfte.

Viele Grüße
 
Hallo!

Nachdem ich nun immer wieder in den umliegenden Pfarreien nach dem Eheeintrag gesucht habe, bin ich endlich fündig geworden!

Dies müsste der lange gesuchte Eheeintrag sein:

http://www.archion.de/p/92c72811a4/

Geheiratet wurde in Schwäbisch Hall, St. Michael und zwar schon am 29.04.1710 - also vor der Geburt der ersten Tochter, die ja im August 1710 in Haßfelden als in Unehr gezeugt und geboren notiert wurde. Die Geburt war dann ja wohl nicht mehr unehelich.

Nun habe ich auch den Geburtsnamen von Eva: Sie war eine Tochter von Georg Schumacher aus Haßfelden.

Nur mit den lateinischen Begriffen am Ende des Eintrags kann ich nichts anfangen. Der Eintrag unterscheidet sich von den anderen, aber als "Nichtlateiner" kann ich leider nicht feststellen, um was es sich handelt. Vielleicht weil die Braut schon schwanger war? Kann das jemand übersetzen?

Vielen Dank!!

 
Hallo,
ja super das ist der gesuchte Eintrag.
Was es genau heißt kann ich nicht genau sagen.

Wer lange sucht wird fündig.

Mit freundlichen Grüß

Sven
 
Ja, gesucht habe ich ziemlich lange o_O

Ich verstehe leider kein Latein und diese Formulierung habe ich im Internet nirgends gefunden. Ich habe natürlich gegoogelt, demnach müsste Curia Gericht bedeuten, Concubitum Beischlaf. Amaturum lässt sich am leichtesten ableiten - amare = lieben.

Ich denke, es war tatsächlich eine erzwungene Heirat wegen der Schwangerschaft. Dazu würde auch der Ort passen. St. Michael ist einer der großen Pfarreien im Umkreis.

Falls jemand den Text genau übersetzen kann, würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Silke
 
hallo Silke, Latein kann ich leider auch nicht, aber das erste Wort heißt praematurum, dieser Schnörksel steht für prae, im Eintrag darunter hat der Pfarrer es ausgeschrieben. Praematurum concubitum bedeutet früher Beischlaf.

Gruß Heidi
 
Ich hab jetzt nochmal gegoogelt, das müsste heißen:

Wegen frühen Beischlafs auf Befehl des Senats [Gemeinderat?]im Rathaus [curia heißt u. a. Rathaus] verheiratet worden
 
Hallo Heidi!

vielen Dank für die Übersetzung!

Die beiden mussten also heiraten, wie ich das bereits vermutet hatte.
Jetzt wäre noch interessant, ob in anderen Archiven darüber etwas zu finden ist, z.B. ein Gerichtsurteil oder ein entsprechender Beschluss.

Ich stelle mir immer wieder die Frage, was eine erzwungene Hochzeit für das Brautpaar und ihr weiteres Leben bedeutete. Wenn ein Paar zur Heirat gezwungen wurde, setzt das doch voraus, dass die beiden - oder einer der beiden - freiwillig nicht geheiratet hätten. Sonst hätten sie das doch sicherlich ohne obrigkeitlichen Zwang getan. Zwar waren Frau und Kind damit versorgt, aber wie sah da wohl das gemeinsame Leben aus? Alles kann man aus den Kirchenbüchern leider nicht heraus lesen.....

Liebe Grüße

Silke
 
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