Johann Henrich Protscher aus Stebbach

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eggi

Ich bin auf der Suche nach Geburt, Heirat und Tod von Johann Henrich Protscher. Er war in den 1770ern Chirurgus in Stebbach bei Gemmingen und reformierter Religion.

Seine Tochter Christina heiratete am 16.9.1777 in Stebbach den Wilhelm Priester aus Handschuhsheim. Es gibt KB-Einträge sowohl in Stebbach als auch in Handschuhsheim:
http://www.archion.de/p/183825d77a/ (Stebbach)
http://www.archion.de/p/169b914871/ (Handschuhsheim)

Sie starb am 6.10.1814 in Handschuhsheim:
http://www.archion.de/p/0f8446c964/

Aus der Altersangabe errechnet sich ein Geburtsdatum 18.12.1747

Ihre Mutter, die Ehefrau von Johann Henrich Protscher, hieß Maria Christina, geb. Schober. Sie starb am 15.10.1780 in Stebbach:
http://www.archion.de/p/1a297b3829/

Aus dem angegebenen Alter errechnet sich ein Geburtsdatum 10.8.1724.
An diesem Tag habe ich die Geburt einer Anna Maria Christina Schober in Pfedelbach bei Öhringen gefunden:
http://www.archion.de/p/ee0308b5b0/

Mir fehlen die Daten von Johann Henrich komplett, von der Tochter Christina der Taufeintrag und Geburtsort.

Die Nachkommen von Henrich Protscher wurden vielfach ebenfalls Ärzte und wohnten im 19. Jahrhundert in Grünwettersbach bei Karlsruhe.
 
Und noch eine Information: Es gab auch einen Sohn Johann Balthasar Protscher, der am 6.9.1777 in Hochhausen bei Mosbach die Louisa Friederica Daniel heiratete.
 
Theoretisch schon. Hatte ihn auch schon mal gefunden. Aber er war, wie auch sein Vater, Kaminfeger von Beruf. Hat lange ihm Hohenlohischen gearbeitet. Schäftersheim, Weikersheim, Kupferzell. Privat war er wohl ein ziemlicher Freigeist. Hatte etliche Affären, auch mit verheirateten Frauen und dabei einige uneheliche Kinder gezeugt. Seine eigene Ehe wurde wohl geschieden. Im Landesarchiv BW gibt es einige Dokumente über ihn.

Wie wurde aus dem Kaminfeger ein Wundarzt (Chirurgus), wann hat er die Christina Schober geheiratet und wann und wo kamen die Kinder Balthasar und Christina zur Welt.

Ich glaube nicht so recht daran, dass es sich um die selbe Person handelt, solange das nicht geklärt ist.
 
Hier die uneheliche Geburt der Anna Maria Weis am 13.6.1751 in Kupferzell. Der "abgeschiedene" Heinrich Protscher, ehemals Kaminfeger in Weickerheim, wird als Vater angegeben.

http://www.archion.de/p/529103a7fd/

Das wäre 3,5 Jahre nach der Geburt von Christina Protscher gewesen.
 
Hallo,
nein diese Person war sicher kein Wundarzt.

Die Ehe wurde geschieden wegen Hurerei, und dann war er mehrfach vor Gericht.

Er schwägerte diverse Frauen, zahlt keine Alimente.
In dieser Form auch noch nicht gelesen, war für diese Zeit schon ein besonderer Bursche.:).

Habe mir alle Einträge angesehen, leider kann man aus diesen keine Herkunft ableiten.

Er soll ja reformierter Relegion sein, in Franken und Hohenloischen kommt er dann wohl nicht.

Wo gab es Reformierte Kirchen viele ?
Kann man so eventuell die Regionen abgrenzen ?

Sven

 
100% sicher ist das auch nicht. Die Gemeinde in Stebbach war reformiert und bei der Hochzeit der Tochter ist nicht vermerkt, dass er Lutheraner war. Da seine Ehefrau vermutlich aus Pfedelbach (lutherisch) kam, müsste er reformiert gewesen sein.
Auch in Handschuhsheim ist die Hochzeit der Tochter im reformierten KB eingetragen. Ihr Ehemann Georg Wilhelm Priester war dagegen lutherisch, deshalb ist der Sterbeeintrag auch im lutherischen KB.
Habe schon vermutet, dass Henrich Protscher irgendwo aus der Nähe von Stebbach kommt. Muss aber nicht sein ...
 
Hallo Eggi,
das ist aber schon eine verzwickte Sache,

wenn man die Verteilung des seltenen Familienname anschaut kommt man
gerade auf 2 Landkreise, Rastatt und Donau-Rieß.

Denke daher das dieser aus Baden kommen müsste.

Wünsche dir beim Suchen viel Glück

Sven
 
Haha !!!
Offenbar ist er doch in Stebbach gestorben und vielleicht doch mit dem ehemaligen Kaminfeger identisch, da in Forchtenberg geboren:

http://www.archion.de/p/879a32be48/

d. 11t. Octob. (1784) ist der alt Protscher Feldscher von hier gestorben
gebürtig von Forchtenberg aetatis etlich 70 Jahr und ist d. 12t. wie
gewöhnl. begraben worden.

Hatte den Eintrag vermutlich übersehen, da der erste Buchstabe des Namens eher nach einem T aussieht.
 
Hallo,
ja da steht so um die 70 Jahre alt verstorben.

Das könnte er doch sein, die erste Ehe wird geschieden dann heiratet er nochmals aber wo ? Schon eine sehr komischer Werdegang.

Schau mal ob ich die Ehe irgendwo finde, ist schon ein besonderer Fall.

Sven
 
Hallo,
noch was zum Beruf, er war nicht Wundarzt, sondern heute würde man Bader oder Frisor sagen.
Chirurgus ist eine alte Bezeichnung für einen Frisör.

Sven
 
Im Sterbeeintrag steht, er war Feldscher:

https://de.wikipedia.org/wiki/Feldscher

Sicherlich kein Arzt im heutigen Sinne, aber doch eher im medizinischen Bereich tätig. Eine akademische Ausbildung hat man damals nicht unbedingt benötigt und tatsächlich wurde diese Tätigkeit auch von Barbieren und Badern ausgeübt. Aufgaben waren die Versorgung von offenen Wunden, Knochenbrüchen, Verrenkungen, auch Aderlass und das Ziehen von Zähnen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bader

 
Hallo,
zu Bader und Chirurgus gibt es diverse Beschreiben was diese gemacht haben.
Bader haben auch Wunden versorgt, Zähne gerissen etc.
Uns ist schon klar was diese damals gemacht haben, studiert haben sie das nicht.

Habe es irgendwo gelesen, das diese die Scheidung eingereicht hat, müsste ich suchen, es gibt aber auch diverse Gerichtsakten zu diversen Ehebrüchen.

Ich schau mal.

Sven







 
https://www.landesarchiv-bw.de/web/46734
Hier einfach mal "Protscher" eingeben. Dort sind diverse Akten über Kaminkehrer, Ehebrecher, etc.
Vielleicht war der Gesuchte auch mal katholisch?! Nur so eine Idee.
 
heinzi76 schrieb:
Hallo,
habe auch dies noch gefunden:

http://www.archion.de/p/baee197321/

Die selbe Person ?

Sven
Zum Vergrößern anklicken....

Wäre möglich, dass er nach dem Verlust der herrschaftlichen Kaminfegerstelle in Weikersheim zum Militär ging und dort das Handwerk des Feldschers erlernte. 1760 war er allerdings schon fast 50 Jahre alt. Die Ehefrau ist wieder eine andere und nicht die Christina Schober. Hat diese eventuell die Kinder mit in die Ehe gebracht?
 
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