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Den 24. Nov. (1775) früh um 10 Uhr ward im holen Wege an Wetzdorf auf weydaischen Amtsgerichten tod aufgefunden Mstr. Johann Christoph Meinhardt Eigenthumsmüller und Inwohner in Mittelpöllnitz. Ein Mann in den besten Jahren aber von der schlechtesten Lebensart, ein bekannter Säufer, unfriedlicher Ehemann, ein tyrannischer Vater seiner Stiefkinder, ein Verächter des göttl. Wortes und aller guter Vermahnungen, ein Sacramentsverächter! O Gott bewahre unser Gemeinde für dergleichen böse Glieder! Er war den Abend zuvor nach Wetzdorf seinem Trunke nachgegangen, wo man diesem bösen Menschen schon oft Gelegenheit zu seiner Sünde gegeben hatte, wohin er auch gewöhnlich lief und hat allem Herichten nach auf dem Rückwege in der Nacht den Halz von der Höhe herunter gestürzt. Es ward von hier seines Lebenswandels halber kein Zeugniß verlangt sondern daselbst weil sich die Wittbe seiner nicht annehmen wollte in der Gottesacker Mauer eingeschardt. Wie der Bauer seät so blickt er liegend, o weh der armen Seele!
Den 24. Nov. (1775) früh um 10 Uhr ward im holen Wege an Wetzdorf auf weydaischen Amtsgerichten tod aufgefunden Mstr. Johann Christoph Meinhardt Eigenthumsmüller und Inwohner in Mittelpöllnitz. Ein Mann in den besten Jahren aber von der schlechtesten Lebensart, ein bekannter Säufer, unfriedlicher Ehemann, ein tyrannischer Vater seiner Stiefkinder, ein Verächter des göttl. Wortes und aller guter Vermahnungen, ein Sacramentsverächter! O Gott bewahre unser Gemeinde für dergleichen böse Glieder! Er war den Abend zuvor nach Wetzdorf seinem Trunke nachgegangen, wo man diesem bösen Menschen schon oft Gelegenheit zu seiner Sünde gegeben hatte, wohin er auch gewöhnlich lief und hat allem Herichten nach auf dem Rückwege in der Nacht den Halz von der Höhe herunter gestürzt. Es ward von hier seines Lebenswandels halber kein Zeugniß verlangt sondern daselbst weil sich die Wittbe seiner nicht annehmen wollte in der Gottesacker Mauer eingeschardt. Wie der Bauer seät so blickt er liegend, o weh der armen Seele!