Landeskirchliches Archiv Kassel

Hallo Herr Breidenbach,

ich wollte noch einmal nach dem Thema "Entsperrung" fragen. Hier sind ja nun mittlerweile wieder knapp 6 Jahre vergangen.

Wie ist es um eine "Nachlieferung von Daten" - hier in diesem Fall nach 1914 - bestellt? Ist das in Arbeit?

Vielen Dank und viele freundliche Grüße
Lars Hendrik Korte

Hallo Herr Korte,

leider ist es nicht so einfach mit dem "entsperren". Archion bekommt von uns nur Daten angeliefert, die zum Zeitpunkt der Abgabe bereits vorsortiert sind. Bedeutet, dass ein Taufbuch bis 1914 bei Archion, auch tatsächlich nur bis 1914 als Datei vorhanden ist und keine weiteren Jahrgänge bei Archion selber entsperrt werden könnten.
Nur über eine weitere Datenablieferung unsererseits, könnten die aktuelleren Jahrgänge eingespielt werden. Aufgrund der Vielzahl der Gemeinden und dem damit verbundenen Zeitaufwand wird dies nur in größeren Abständen erfolgen.

Viele Grüße

B. Breidenbach
 
Hallo,
versteh nicht warum es es sich immer so umständlich macht.

Warum hat man nicht das ganze Kirchenbuch hochgeladen und die zu Seiten die nicht eingesehen werden dürfen gesperrt.

Nun ist es sehr umständlich und aufwendig einzelne Seiten neu zu importieren.

Ingesamt muß man aber der Landeskirche großen Lob ausprechen, die haben sich viel bemüht und alle Lücken versucht zu schließen wo es möglich war.
Auch das man nach Orten suchen kann wo eine Ort eingepart war ist top.

Da sieht man das sich manche Landeskirchen doch sehr bemühen, was mna nicht von allen sagen kann.

Die im Rheihnland, Sachen oder Anhalt suchen warten und warten und es tut sich nichts.



 
Sehr geehrter Herr Korte,
Herr Breidenbach, an den Sie Ihre Anfrage richteten, arbeitet seit 2017 nicht mehr für das Landeskirchliche Archiv Kassel.
Mit und nach seinem Weggang mussten hier Stellen eingespart werden. Außerdem war das Ende der landeskirchlichen Mittelvergabe für das Verfilmen und Digitalisieren von Kirchenbüchern absehbar.
Vor diesem Hintergrund konzentrierte sich das Landeskirchliche Archiv Kassel darauf, die Kirchenbücher aus Gemeinden verfilmen und digitalisieren zu lassen, die in Archion noch nicht oder nur lückenhaft vorkamen.
Für die etwa 150 im Hessischen Staatsarchiv Marburg deponierten Kirchenbücher, meistens die ältesten der betroffenen Gemeinden aus dem späten 16. bis frühen 19. Jahrhundert, ist das leider nicht gelungen, da eine Ausleihe zu akzeptablen Konditionen nicht vereinbart werden konnte.
In vielen anderen Fällen, in denen es entweder Lücken in den als Vorlage für die Digitalisate verwendeten Filmen gab oder sich die Pfarrämter nicht an den kirchenkreisweisen Ausleihen der Kirchenbücher beteiligt hatten, konnten diese Archivalien durch gezielte Nachfragen in den Jahren 2019 bis 2021 entliehen und digitalisiert werden. Die entsprechenden Digitalisate wurden nach und nach in Archion eingespielt.
Die lange Vorrede soll deutlich machen, wo die Prioritäten in den letzten Jahren lagen und dass es durch sie nicht möglich war, die Kirchenbuchseiten nachzuliefern, die nicht mehr unter die Sperrfristen des Datenschutzes fallen. Grundsätzlich ist dies aber geplant. Es ist absehbar, dass sich die sehr enge Personallage im Frühjahr durch die Rückkehr des Kollegen aus der Elternzeit entspannen wird, der maßgeblich am Digitalisieren der Kirchenbücher mitgewirkt hat. Bis dahin und sicher auch in den ersten dann folgenden Monaten ist nicht mit entsprechenden Zugängen in Archion zu rechnen.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass zum Ermitteln von neueren Personaldaten nicht zwingend die Kirchenbücher erforderlich sind, da ab 1874 Standesämter in Preußen und damit auch im Bereich der späteren Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck existierten. Zweitschriften, die von den Standesämtern an die übergeordneten Stellen abgegeben wurden, werden im Personenstandsarchiv in Neustadt verwahrt und auch schrittweise im Internet frei zugänglich gemacht.
Herzliche Grüße aus dem Landeskirchlichen Archiv Kassel
Peter Heidtmann-Unglaube
 
Zweitschriften, die von den Standesämtern an die übergeordneten Stellen abgegeben wurden, werden im Personenstandsarchiv in Neustadt verwahrt und auch schrittweise im Internet frei zugänglich gemacht.

Als kleine Ergänzung zu den netten Erklärungen von Herrn Heidtmann-Unglaube, hier der Link zu den Hessischen Standesamtsregistern: https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/pstr Natürlich muss man noch wissen, welches Standesamt jeweils zuständig war (das ist nicht unbedingt identisch mit dem heute zuständigen). Aber das ist ein anderes Thema. ;)
 
Hallo!

Hier finden sich die Unterlagen für Hessen. Wer selbst Einblick nehmen möchte - das Archiv ist in Neustadt bei Marburg. Lagis ist nicht mehr aktuell, genau weiss ich es nicht. Ich nutze nur noch arcinsys. Leider fehlen sehr viele Jahrgänge, vielleicht aus Datenschutz, d.h. es gibt Menschen die den Datenschutz beanspruchen, obwohl Schutzfristen bereits abgelaufen sind. Dann muss man halt wirklich die Reise in Kauf nehmen.

Beste Grüsse,
Oliver
 
Hallo allerseits:

Bei ancestry.de sind viele (nicht alle) der zugänglichen Personenstandsregister aus Hessen auch indexiert - da kann man also nach denen suchen, die vielleicht nach Kassel oder Frankfurt abgewandert sind.

VG

--Carl-Henry
 
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